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Gedanken zu..

"Agoraphobie/Platzangst bei Pferden"

nachdem ich heute gegoogelt habe und nirgends eine Abhandlung zu meiner Idee gefunden habe, schreibe ich sie mal auf.
 
Anlass war der Austausch über pferdige Wundertüten.

Durch den Umgang und die Erziehung unterschiedlicher Pferde bin ich davon überzeugt, dass viele Probleme mit Pferden beim Reiten im Gelände durch deren (eigentlich natürliche) Platzangst evtl. verbunden mit einer großen (eigentlich normalen) Körperempfindlichkeit entstehen.

Damit ich richtig verstanden werde:
Platzangst ist Agoraphobie (Angst vor weiten Plätzen) während
Klaustrophobie Raumangst (Angst vor engem Raum) bedeutet.

Die umgangssprachliche Verwendung des Wortes Platzangst ist nicht korrekt hinsichtlich des Wortsinnes (siehe auch Wikipedia zu Agoraphobie)

Nun die Idee😁

Bekannt und unbestritten ist, dass Pferde eine  guten Orientierungssinn haben und auch auf gute Orientierung im Raum angewiesen sind.

Entweder bewegen sich von einem Punkt weg oder sie bewegen sich mit einer Intention zu einem Punkt hin (z.B. zur Wasserstelle)

Ein Reiter dagegen lässt dem Pferd keine Chance für dieses Denken und diese Orientierung...er hat eigene Ideen für ein Ziel oder den Sinn eines Rittes..

...oder auch nicht...ein Rundritt macht für Pferde wahrlich keinen
Sinn...man kommt genau da an, wo man losgeritten ist..🙄.Unsere Pferde müssen uns für total doof halten

Es soll Pferde geben, die im Wald unruhig sind, die Mehrzahl der mir
bekannten Probleme scheinen aber eher auf weiten/weiteren Flächen
aufzutreten.

In weiten Flächen ist für Pferde eine besondere Aufmerksamkeit
erforderlich. Sie sind auf Ausschau nach Feinden und schalten Geist und Körper in erhöhte Fluchtbereitschaft.

Ein eingezäunter Platz oder ein Wald dagegen bietet viele Punkte (Zaun, Bäume, Wurzeln...)  zur Orientierung und Wege und Straßen bieten mit ihren natürlichen oder verbauten Begrenzungen Sicherheit.

Darüber hinaus ist z.b. auf Waldwegen der nächste Fluchtweg ziemlich klar vorgegeben.
(so ähnlich wie mancher Westerntrainer von einem "offenem Tor" redet, in dessen Richtung das Pferd sich bewegen/orientieren soll)

Wenn also in so einer Situation, in der das Pferd so langsam in Fluchtmodus kommt, der Reiter mit am besten beidseitigem, evtl. klemmenden Schenkeleinsatz auf ein "Vorwärts" drängt, ist die Eskalation vorgezeichnet.

Während des Einreitens junger Pferde weiß jeder, dass man gut beraten ist, das Pferd nicht festzuhalten sondern immer etwas Raum für eine Bewegung ins Vorwärts zu lassen...man hat dann auch sicher schon bemerkt, dass die Reithallenbande hilft, in ein frisches Grundtempo zu kommen, obwohl das junge Pferd noch lange nicht ausbalanciert ist....und trotzdem scheint noch niemand meinen Erklärungsansatz formuliert zu haben.

Bekannter und vielfach zu finden sind Ideen der Raumangst z.b. im
Zusammenhang mit Verladeproblemen...aber alle schreiben Platzangst😂😂

...........

"Was reitest Du?"

heute nachmittag (21.05.2017) wurde mir diese Frage gestellt.

Pferdeleute wissen, dass die Frage meist anders gemeint ist als sie klingt.
Sonst wäre die einfache Antwort: "Pferde" oder auch "ein Pferd" wahlweise auch "das Pferd". In meinem Fall heißen die Paul und Woody, Egon wird nicht mehr geritten.

Koppelbild2017.jpg

Also, Was reitest Du? ...war die Frage.
Weil ich mir nicht sicher war, was genau die Fragestellerin wirklich wissen wollte, fragte ich nach….und rechnete damit, dass ich etwas zu meiner Reitweise sagen sollte.

So ist die Frage häufig gemeint. Man will in die richtige Fraktion einordnen.

 (arroganter Dressurreiter, trinkfester Springreiter, Western..., Klassisch/ Barock...)

In meinem Fall ist die korrekte Antwort: Freestyle..Englisch/konventionell eingewestert und Anleihen von allem, was gerade zum Pferd passt..was es gerade will und benötigten...und ganz oft heißt das, nicht! reiten, sondern Bodenarbeit/ Groundwork/Basisarbeit...

Woody liebt Liberty und ich wäre dämlich und wenig horsewoman, wenn ich seine geringere Motivation, geritten zu werden, ignorieren würde...

ich liebe es, wenn er nach dem Zusammensein mit mir eigentlich noch weiter machen will.

Paul geht am liebsten ins Gelände....gern auf ausgiebige Wanderritte...Extreme-Trail findet er auch spannend, Bauart-bedingt schaden Dressur-Aufgaben nicht, den dicken Haflinger-Hals beweglich zu halten.
Diese Woche steht z.B.  für beide Langzügel- und Doppellonge
an.
Mit Woody steht das Üben von fluffigen Übergängen an, unsere Dauerbaustelle...und Paul soll aktuell mehr Last auf die Hinterhand, besonders die rechte aufzunehmen, um die Schulter/n freier zu haben

Was reitest Du?..
  Die Fragestellerin konkretisierte: bist du Freizeitreiter?

 ähm ja…..auch wenn ich fast glaube, dass das ihrer Meinung nach eine eigene Reitweise sein soll, antwortete ich wahrheitsgetreu.

 Ja, ich reite ausschließlich in meiner Freizeit...

ich halte nicht beruflich meine Knochen für anderer Leute Pferde hin......nur aus Spass, in meiner Freizeit, und für meine eigenen Pferde.

Ich bekomme kein Geld dafür, dass ich täglich zwischen 4 und 7 Stunden...(ja, so viel ist das..am Wochenende sogar mehr) für und mit Pferde/n aktiv bin...

Streng genommen würde ich sogar etwas bezahlen für das tolle Hobby......ach...mach ich ja...Unterhaltung (Fressen, Pflege, Gesundheit, Koppeln, Training, Reitunterricht) kostet.

Vor Spass google ich mal unter "Klischee Freizeitreiter"..und finde als Nr. 1 Suchergebnis eine gute Zusammenfassung von dem, was ich öfter so höre und spüre.

"...kann nix und will auch nix, außer mit seinem Pferd am Halsring im Gelände herumturnen..." und weiter "gefüttert wird, was neben den Eimer fällt und nebenher werden 20 Reitweisen angefangen.....Während das vor dem Schlachter gerettete Pony auf einer fetten Wiese namens Offenstall herumturnt"
(Quelle:
arschlochpferd.de)

 Dann bin ich wohl kein Freizeitreiter....oder doch?

Jetzt bin ich unsicher.

oft hört man auch gern: "der Freizeitreiter lässt sein Pferd ja nur im Gelände am langen Zügel auf der Vorhand schlurfen"

nee...das bin ich auch nicht

Wir üben uns auch im Gelände in Stellung, Biegung und Seitengängen, das ganze gerne mit geringem Zügeleinsatz....als langfristiges Ziel für beide Pferde auch gebisslos, ..wir üben mit Stangen, Dual-Kissen und ähnlichem, weil ich der Überzeugung bin, Gymnastizierung hält die Pferde bis ins hohe Alter fit

Mit einem Blick auf den 30-jährigen Egon überlege ich mir meine zukünftige Antwort auf die Frage: "Was reitest Du?"

Ich reite Pferde, mit viel Leidenschaft, mit dem Gefühl großer Verantwortung und sehr ambitioniert, im meiner Freizeit....und lege mich bitte nicht auf eine Reitweise fest.


 

 

Coaching


keine Termine mehr zu vergeben.

information

für eine pferdegestützten Coachingeinheit brauchen wir i.d.R. zwischen 90 – 120 Minuten

Die Begegnung findet immer im Freien (keine Halle vorhanden) statt.

Bitte beachten Sie, dass die pferdegestützten Coachingeinheiten aufgrund der Wetterlage evtl. kurzfristig verschoben werden müssen.

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Pferdekrankheiten,
Colitis X

 

 




 

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