Cent und Egon

Cent war ein ganz besonderes Pferd, hier gab es eine ganz besondere Verbindung


...ein Headshaking-Drama...mir fehlen noch immer die richtigen Worte... er bleibt unvergessen 

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zu Egon

Aufnahmen vom 22.03.2016 (Egon's 29. Geburtstag)
Photographin: Anita Zander, Niederweimar

       
             
 

 „Er ist nicht mehr sooo jung, er ist 16 Jahre alt“. Einen Tag später kam ein Rückruf, ob ich nicht gleich mit ins Gelände wollte – na klar wollte ich.

 Als ich die Box betrat, habe ich eigentlich nicht mehr überlegen müssen. „Das isser“

Weil es regnete fiel der Ausritt aus, aber ich konnte Egon auf einem kleinen Außenplatz ausprobieren. Obwohl ich lange nicht auf einem Pferd gesessen hatte und ich ziemlich steif an die Sache ranging, lief Egon nach wenigen Runden zufrieden kauend am Zügel. Ein Angaloppieren links – ein Angaloppieren rechts

und der Kauf war perfekt. 

Egon lebte so wie unsere vorherigen Pferde in Sickendorf und in Allmenrod. Im Winter in einer Box mit Paddock – im Sommer auf der Weide. Seine besten Pferdefreunde am Anfang waren zwei Haflingerwallache, Sammy und Max. Sammy hat uns das Eingewöhnen erleichtert – Egon war nämlich extrem sozial (manche würden das als „Kleben“ bezeichnen). Max lebte lange im selben Stall und teilte sich mit Egon das Paddock und die ein oder andere Karotte.    

Trotz aller Hinwendung zu seinen Kumpels war Egon auch sehr menschenbezogen und begrüsste die Bezugspersonen durch ein lustiges, tiefes Wiehern.

Im übrigen wusste er genau, wie Menschen funktionieren....und wen man wie anbetteln kann.

Er war so ein typischer Professor, ein Pferd, das lesen und schreiben konnte. Er war durch die Vorbesitzer dressurmäßig weit ausgebildet, viel weiter als ich das jemals reiterlich hätte umsetzen können. Das hat er gewusst, er hat mich trotzdem auf seinem Rücken gewähren lassen und mir soooo viel beigebracht.

Mit 25 haben wir ihn langsam in Rente geschickt, er durfte den Nachwuchs als Handpferd noch ein bisschen durch die Gegend tragen. Wenn wir seinem Ehrgeiz und Willen gefolgt wären, hätte er häufiger über trieben, so haben wir mit seinen Kräften gehaushaltet.

Wir haben ihm in den letzten Jahren ein Wohlfühlprogramm aller erster Güte ermöglicht. Er wurde verwöhnt und er konnte auf seine geliebten Routinen vertrauen.

Egon wurde 30 Jahre alt und war fit und geistig frisch bis zum Schluss. Er hat nie das Stadium eines alten, gebrechlichen " Kleppers" erleben müssen und ist am 06.02.18 ganz ruhig mit Hilfe der Tierärztin eingeschlafen, nach dem er sich in der Box festgelegen hatte.

 

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